Exotisches Obst und Gemüse

Guten Appetit! 6 außergewöhnliche Obst- und Gemüsesorten für den Garten

Es müssen nicht immer Äpfel, Birnen und Beeren oder Tomaten und Kartoffeln sein. Es gibt eine Vielzahl nahrhafter und wohl schmeckender Obst- und Gemüsesorten, die hierzulande wenig bekannt sind, aber mit etwas Geschick auch in heimischen Gärten angesiedelt werden können. Einige davon möchten wir Ihnen vorstellen:

  • Ungewöhnliche Obstarten, die in unseren Breiten Früchte tragen können und für kulinarische Begeisterung sorgen, sind zum Beispiel die Chinesische Jujube und die Japanische Wollmispel.
  • Nicht minder schmackhaft: die Früchte nordamerikanischer Papau-Gewächse.
  • Kein alltägliches Gemüse ist die afrikanische Okra.
  • Dass der Rübstiel in Deutschland heutzutage zu den Exoten zählt, liegt allein daran, dass dieses Frühlingsgemüse in Vergessenheit geriet.
  • Wenn Sie bei Ihren Gästen Bewunderung hervorrufen möchten, servieren Sie die grellen Schoten des Blaugurkenbaums.

In ihrer Heimat ist die Chinesische Jujube so populär wie bei uns Äpfel

Ursprünglich stammt die Jujube (auch: Rote Dattel) aus dem Norden Chinas, doch mittlerweile wird der unscheinbare Strauch weltweit kultiviert und hat sich vor allem in Kleinasien, Südosteuropa und im Mittelmeergebiet eingebürgert. Im Reich der Mitte sind die olivengroßen, ovalen und zwischen grüngelb und rotbraun changierenden Früchte ähnlich beliebt wie bei uns Äpfel. Das zarte Fruchtfleisch der Jujube kann roh verzehrt werden und besitzt einen erfrischend sauren Geschmack.

Die Jujube eignet sich hervorragend zum Trocknen. In getrockneter Form schmecken die Früchte mild-süßlich, jedoch wird das Fruchtfleisch ein wenig mehlig. Kenner verwenden die getrocknete Jujube als Backobst oder für Brusttees bei Erkältungen: Seit vielen Jahrhunderten gilt die Jujube in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) als wichtige Arzneipflanze und ist bei unseren Apothekern als Brustbeere bekannt. Weiterhin eignet sich die Jujube zur Herstellung von Konfitüren und Schnäpsen. Da die Früchte der Jujube auf viele warme Sommertage angewiesen sind, reifen sie bei uns ausschließlich in weinbauklimatisch bekannten Gegenden Süddeutschlands.

Frühbeete und Anzuchtkästen sind zum Gärtnern ideal

Die Japanische Wollmispel sieht aus wie eine Mischung aus Apfel, Aprikose und Orange

Der Name ist irreführend: Japanische Wollmispeln (auch: Loquats) gehören nicht zur Gattung der Mispeln, vielmehr zählen sie zu den Kernobstgewächsen. Im 18. Jahrhundert wurde die aus Südostasien stammende Pflanze im Mittelmeerraum heimisch. In ihrer Heimat galt die Japanische Wollmispel als Zierpflanze, doch längst schätzt man nicht nur dort die gelben Früchte aufgrund ihres saftigen, leicht säuerlich schmeckenden Fruchtfleisches als Nahrungsmittel. Sie sehen aus wie eine Mischung aus Äpfeln, Aprikosen und Orangen.

Loquats sind nicht nur lecker und erfrischend, sondern durch den hohen Gehalt an Vitamin A und C sowie Kalium, Kalzium und Beta-Carotin auch sehr gesund. Die Frucht eignet sich auch zum Abnehmen – eine Loquat hat nur etwa 25 Kalorien.

Praktisch: Loquats können mit oder ohne Schale sowie gekocht oder roh gegessen werden. Vor dem Verzehr gilt es jedoch, die relativ großen, dunkelbraun glänzenden Kerne zu entfernen. Dann eignen sich Loquats perfekt für Fruchtsalate, Kompotts, Marmeladen, Gelees oder Kuchen. Besonders aromatisch sind gedämpfte Loquats.

Japanische Wollmispeln sind wenig anspruchsvoll. Stecken Sie die Kerne in einen Blumentopf oder Pflanzkübel und stellen Sie diesen auf die Fensterbank, Terrasse oder in den Wintergarten. Frost vermeiden und mit Regenwasser dezent gießen.

Papau – die sogenannte Indianerbanane ist tatsächlich nicht mit der Banane verwandt

Die Gattung der Papaus besteht aus einigen wenigen Baum- und Straucharten, die in den gemäßigten und subtropischen Regionen der USA gedeihen. Papaus erreichen Wuchshöhen von zwei bis zwölf Meter. Da sie hier auch im Kübel oder Garten prächtig wachsen, geschmacklich an Bananen und Mangos erinnern und mit einem hohen Vitamingehalt (vor allem A und C) gesegnet sind, haben sich die sogenannten Indianderbananen in den letzten Jahren bei ambitionierten Hobbygärtnern zu wahren Trendpflanzen gemausert.

Die tropfen- bis eiförmigen Beerenfrüchte haben in reifem Zustand eine gelb-braune Farbe, wiegen zwischen 20 und 500 g und besitzen ein weiches, sahnig-cremiges Fruchtfleisch. Papaus sind im kleinen Hausgarten eine tolle Alternative zu traditionellen Obstgehölzen. Sie benötigen einen halbschattigen Platz und nährstoffreiche Böden. Damit Sie Früchte ernten können, müssen Sie zwei Bäume unterschiedlicher Sorten pflanzen, um eine Befruchtung (Kreuzbestäubung) zu ermöglichen. Achtung: Die Blüten verbreiten einen strengen Geruch, der für die Pollenverbreitung sorgende Fliegen und Insekten anzieht.

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Kalorienarm, nährstoffreich und geschmacklich vielfältig: Okras

Obwohl die aus Äthiopien stammende Okra (auch: Gemüse-Eibisch) seit 4000 Jahren angebaut wird und rund um den Globus Verbreitung findet, ist die Gemüsepflanze in Mitteleuropa erst jetzt auf dem Vormarsch. Sehr beliebt ist das vielseitige Gemüse in Südosteuropa, Afrika, Asien, im arabischen Raum und in der Karibik. Zu den wichtigsten Anbauländern gehören Nigeria, Pakistan und Indien.

Die kalorienarmen und nährstoffreichen Okra-Schoten schmecken – ähnlich den optisch verwandten grünen Bohnen – mild bis herb. Man kann sie gekocht als Gemüsebeilage bzw. Eintopfzulage verwenden oder roh essen. Zum Binden von Saucen und Ragouts sind getrocknete Okra-Stücke ideal. Ebenfalls beliebt ist die Pflanze in der Naturheilkunde, da Okraschoten immunstärkende Kräfte besitzen und ein vitales Darmmilieu fördern.

Ihren Okra-Anbau starten Sie in der zweiten Mai-Hälfte. Voraussetzung sind Mindesttemperaturen von 16 Grad in der Luft und 15 Grad im Boden. Die Okra ist genügsam: Ein fruchtloser, trockener Boden im Gewächshaus oder in großen Pflanzentöpfen genügt. Gewöhnlich werden Okraschoten nach 50 Tagen geerntet.

Ein typisches Frühlingsgemüse mit fein-säuerlichen Geschmack: der Rübstiel

Seit wenigen Jahren erlebt der Rübstiel eine Renaissance in Deutschlands Gemüsegärten und wird in Rezepten wiederentdeckt. Über Jahrzehnte war das anspruchslos wachsende Gemüse von der Speisekarte verschwunden, nachdem es in der Nachkriegszeit über manche Notlage hinweghelfen musste, vor allem in Westfalen und im Rheinland. Dort nennt man das Blattgemüse Stielmus. Es wurde traditionell im Herbst geerntet, um es als Wintervorrat einzumachen. Obwohl von Mai bis Oktober erhältlich, gilt der Rübstiel heute als typisches Frühlingsgemüse. Dessen Blätter besitzen einen fein-säuerlichen Geschmack sowie einen hohen Gehalt an Vitamin A und C, Aminosäuren und Mineralien. Rübstiel wird möglichst dicht ausgesät. Dann bilden sich lange Blattstiele, die Rüben bleiben klein. Nach der Ernte gilt es das Gemüse schnell zu verarbeiten – es ist selbst in leicht feuchtem Zustand gekühlt maximal zwei Tage haltbar.

Blaugurken sind schrill und ungewöhnlich – und dabei sooo gesund

Beim exotischen Blaugurkenbaum ist der Name Programm: Dessen etwa 20 Zentimeter langen Schoten fallen mit ihrer intensiven blauen Farbgebung direkt ins Auge. Auch geschmacklich überzeugen die Früchte, das gallertartige Innere hat einen dezenten süßlichen Geschmack und zudem exzellenten Vitalstoffgehalt.

Blaugurken sind in China sehr beliebt. Dort wird der Blaugurkenbaum auch gerne als Ziergehölz eingesetzt. Seine gefiederten Blätter werden etwa 50-60 cm lang und bieten rund ums Jahr einen schönen Anblick. Der Blaugurkenstrauch blüht von Mai bis Juni mit gelben Glockenblüten. Sie finden sich zu hängenden Blütentrauben von einem halben Meter Länge zusammen. Anschließend reifen die auffälligen Schoten aus und werden tagtäglich blauer. Zur Ernte im Spätherbst verfärben sich die Blätter in wundervollen Farben.

Dank seiner Winterhärte und Frostresistenz kann das Gewächs auch in Deutschland angebaut werden. Es erreicht eine Höhe von vier Meter und eignet sich als Kübelpflanze für die Terrasse. Die Aufzucht erfolgt komplikationslos aus Samen.

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