Der perfekte Rasen
Letzte Aktualisierung: 02.10.2020

Rasen richtig pflanzen und optimal pflegen: So wird Ihre Aussaat ein grüner Erfolg

Gräser sind perfekte Rasengewächse: Sie sind günstig in der Anschaffung, bleiben niedrig und lassen sich ohne großen Aufwand pflegen, da der Vegetationspunkt unter der Schnitthöhe des Rasenmähers bleibt. Weiterhin kommen Rasenflächen als auflockerndes Gestaltungselement in jedem Gartentyp zu Geltung, gleichgültig wie groß die Anlage ist. Und: Mit Gras bepflanzte Gartenflächen sind aufgrund der weichen und relativ belastbaren Oberfläche für verschiedene Freizeitaktivitäten geeignet. Insofern überrascht es nicht, dass der Rasen in nahezu jedem Garten zuhause ist. In Ihrem auch?

Die Basics: Rasen pflanzen leicht gemacht

Wenn Sie noch keinen Rasen haben, jedoch einen planen, dann sollten Sie sich zunächst überlegen, wie viel Zeit und Energie der Rasen kosten darf: Mit wachsender Rasenfläche nimmt auch der Pflegeaufwand zu. Doch die die primäre Frage lautet: Gebrauchsrasen oder Zierrasen?

Ein perfekt gepflegter englischer Rasen will im Frühsommer zweimal wöchentlich gemäht werden – hier stoßen Sie gegebenenfalls schnell an Ihre Grenzen. Anders die einfache Graswiese, die von Kindern zum Spielen und von den Erwachsenen für Grillfeste genutzt wird. Mit der Wahl spezieller Saatgutmischungen (Tipp: Weidelgras) sorgen Sie dafür, dass sich Ihr Rasen nach starken Beanspruchungen schnell wieder erholt. Nachteil: Gebrauchsrasen sehen leider nie geschniegelt aus.

Gebrauchs- oder Zierrasen? Alles eine Frage der Nutzung!

Ob strapazierfähige Wiese oder formal gestaltete Oase, vor dem Aussäen des neuen Rasens müssen Sie die Fläche gründlich vorbereiten. Und das möglichst früh im Jahr, damit sich der Mutterboden setzen kann. Ihre Aufgaben: Den Boden roden, planieren, von Pflanzenresten und Unkräutern befreien, verdichten und düngen. Unter Umständen gilt es noch eine einfache Dränage oder ein Gefälle anzulegen. Erst dann wird gesät.

Ein vorbereiteter Boden ist die zentrale Voraussetzung für einen schönen Rasen. Zuerst kommt das Planieren: Mit Mutterboden vorhandene Wellen und Senken ausgleichen und so eine ebene Fläche planieren, da diese beim Mähen Probleme bereiten. Nun Verdichten: Boden gründlich und gleichmäßig andrücken, aber nicht zu fest. Dann Düngen: Die Erde mit einer Harke feinkrümelig verteilen, rund zwei bis drei Wochen ruhen lassen, Unkraut entfernen, Mischdünger mit der Harke in den Boden einarbeiten. Ruhen lassen: Den Boden so lange ruhen lassen, bis die einjährigen Unkräuter keimen und Sie diese komfortabel entfernen können.

Den Rasen einsäen: Selbst bei großen Flächen ein Kinderspiel

Nun erfolgt die Aussaat des Rasens. Für kleinere Bereiche markieren Sie diese mit Stöcken, Töpfen oder Ähnlichem und säen dann die Grassamen dazwischen ein. Für größere Flächen legen Sie mit Schnüren oder langen Stäben ein Raster an; anschließend streuen Sie gleich große (Tipp: abwiegen) Samenteilmengen gleichmäßig in zwei Richtungen aus. Alternativ verwenden Sie einen Streuwagen. Bringen Sie die erste Samenhälfte in eine Richtung, die andere im rechten Winkel dazu aus. Bretter oder große Plastikfolien gewährleisten gerade Kanten. Das Saatgut nicht zu dicht ausbringen. Nach der Aussaat harken Sie leicht über den Boden, um die Samen mit Erde zu bedecken. Abschließend wird das Ganze gewässert. Bei trockener Witterung regelmäßig wiederholen, um die Keimung zu beschleunigen. Nach ein, zwei Wochen dringen die Sämlinge ans Licht. Steht das Gras etwa 5 cm hoch, schneiden Sie das Gras mit einem Sichelmäher um die Hälfte zurück.

Bei Gräsern kommt es auf die Saatgutmischung an

Noch ein Wort zum Thema Samenmischungen: Grassamen sind nicht gleich Grassamen. Soll die einzelne Pflanze eher in die Breite oder mehr in die Höhe wachsen? Einfaches Saatgut hat 20.000 Triebe je Quadratmeter, ein Premium-Produkt bis zu 100.000. Entsprechend satt oder mager sieht der Rasen aus. Was das Mähen und die Schnittgutentsorgung betrifft, machen auf Höhenwachstum optimierte Rasensorten mehr Arbeit als in die Breite wachsende Pflanzen.

So klappt die Aussaat mit Sicherheit:

  • Zeitpunkt: Rasen säen Sie im Frühjahr oder beginnenden Herbst ein, wenn der Boden feucht ist. Ideal sind trockene, windstille Tage, damit das Saatgut nicht fortgeweht wird.
  • Vögel: Grassamen sind für Vögel ein willkommener Imbiss. Um die gefiederten Freunde zu vertreiben, befestigen Sie Staniolstreifen mit einer Schnur über dem Boden.
  • Aussaat: Saatgut keinesfalls breitwürfig und großflächig verteilen – es zählt die gleichmäßige Aussaat. Streuen Sie daher die abgewogenen Grassamen stets in einheitlich unterteilte Flächen.

Dünger lässt den Rasen dichter wachsen

Sobald Ihr Rasen zu sprießen beginnt, startet die Rasenpflege. Regelmäßiges Mähen und – zumindest bei trockener Witterung – Bewässern sind jetzt das A & O. Schnittgut und abgestorbene Gräser direkt entsorgen, da sich sonst Rasenfilz bildet. Allerdings gehen mit dem Abharken wertvolle Nährstoffe verloren. Wenn Sie nicht ausreichend düngen, machen sich schnell ungeladene Gäste breit. Gedüngt wird während der Wachstumsphase, wenn der Boden feucht ist und Regen bevorsteht. Ziel des Düngens ist ein dichter, grüner Rasen.

Zurücklehnen und entspannen – auf flexible Weise mit Paravents

20 Tipps & Tricks zur Rasenpflege

Selbst der kleinste Ziergarten verfügt in der Regel über ein kleines umrandetes Rasenstück. Damit der grüne Teppich ansprechend zur Geltung kommt, sollten Sie Ihrem Rasen gezielte Aufmerksamkeit schenken. Wir haben 20 Tipps für Sie zusammengestellt, mit denen Ihre Rasenpflege garantiert gelingt und die Grünfläche optisch glänzt.

Ihre Aufgabe So gelingt die Umsetzung
Großer Rasen Damit ein Eindruck von Weite und Großzügigkeit entsteht, die Rasenfläche mit gestaltenden Elementen wie hohen Bäumen, Pflanzkübeln oder dichten Sträuchern akzentuieren.
Kleiner Rasen Zwischen Beetanlagen und als begehbarer Teppich im Garten sind kleine Rasenstücke unverzichtbar.
Strapazierfähiger Rasen Der Rasentyp Spielrasen ist sehr robust und empfiehlt sich besonders für Familien mit Kindern.
Englischer Rasen Als Saatgut eignen sich die in unterschiedlichen Mischverhältnissen angebotenen Grasarten Deutsches Weidelgras, Rotschwingel, Wiesenrispe und Straußgras.
Zeitpunkt Aussaat Für die Rasenaussaat sind optimal geeignet: Mitte April/Anfang Mai, im Juni und Juli, von September bis Mitte Oktober.
Wetter Aussaat Die günstigsten Bedingungen zur Rasenaussaat sind bei Regen und kühlen Temperaturen, idealer Weise bei 8° C, gegeben.
Boden Aussaat Ein tiefgründige Bodenlockerung ist trotz der flach wurzelnden Gräser empfehlenswert, damit Regenwasser versickern kann.
Bodenfeuchtigkeit Feuchtigkeit regt den Rasen zum kontinuierlichen Wachstum an und verhindert die gefürchtete Unkrautbildung.
Vertikutieren Eine gute Durchlüftung des Erdreichs fördert das Rasenwachstum. Tipp: mit einem Vertikutiergerät den Rasen durchkämmen. Andernfalls bilden die Graswurzeln ein dichtes, Luft undurchlässiges Filz. Vertikutiert wird einmal im Jahr. Anschließend Sand einstreuen.
Moosbildung Mit einer ordentlichen Rasendurchlüftung lässt sich die unattraktive Moosbildung verhindern, die eine Folge des Luftabschlusses ist.
Rasen mähen Gemäht wird nur, wenn der Rasen trocken ist, also bei schönem Wetter. Ist das Gras feucht, reißt es beim Mähen ein, was ein unschönes Schnittbild ergibt. Abgesehen davon verpampt nasses Gras den Schnittraum des Rasenmähers.
Mäh-Häufigkeit Den Rasen mäht man ab Ende März, Anfang April so oft wir nur möglich. Wenn es die Zeit zulässt, im Sommer jeden zweiten Tag.
Mähen im Herbst Solange der Rasen wächst, sollte er auch gemäht werden, um die winterliche Fäulnisbildung zu verhindern.
Laubreste Herabgefallenes Laub ist vom Rasen zu entfernen, da sich ansonsten unter dem Laub gefährliche Pilze entwickeln können.
Düngen Dreimal im Jahr wird gedüngt, zum letzten Mal Ende August, Anfang September („Herbstdüngung“).
Bewässern Gewöhnlich kommt Rasen mit normalen Niederschlägen aus. Einige Hitzetage sind keine Gefahr. Nur bei längeren Hitzeperioden sollte der Rasen mit einem Sprenger gewässert werden.
Bewässerungszeit Nur früh am Morgen oder spät am Abend. Staunässe vermeiden.
Hexenringe Pilzen beugt man durch regelmäßiges Düngen und Vertikutieren vor. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es allerdings nicht.
Brauner Sommerrasen Eine Hitzefolge? Selten, vielmehr sind die Klingen des Rasenmähers nicht mehr scharf.
Maulwürfe Stehen unter Artenschutz und dürfen nur auf natürlichem Wege, zum Beispiel durch ausgestreuten Koriandersamen in den Gängen, vertrieben werden.

Düngen wie die Profis: Perfektes Tuning für Ihre Gartenbeete und Rasenflächen

Wenn im Frühjahr die neue Gartensaison in den Startlöchern steht, sollten Sie sich Gedanken übers Düngen machen. Da spätestens im Mai gepflanzt wird, müssen Sie vorher alle notwendigen Vorkehrungen treffen. Denn, ganz klar, zum Leben brauchen Pflanzen neben Kohlendioxid und Wasser vor allem Nährstoffe. Und die ziehen Pflanzen bekanntlich aus der Erde. Doch stimmen die Bodenbedingungen nicht, wird in Ihrem Garten auch nichts wachsen.

Damit die Pflanzenwelt rund ums Haus einen saftig-grünen Touch erhält, bereiten Sie zuerst den Boden zuerst vor: Bedarfsgerechtes Düngen sorgt für Fruchtbarkeit und Wachstum, mit anderen Worten Blütenvielfalt und eine reiche Ernte. Was das für den Rasen und Ihr Gartenbeet konkret bedeutet, erfahren Sie hier.

Belüften: Zuerst lockern Sie in den Beeten den Boden auf

Los geht’s mit Einkehr der ersten frostfreien Tage. Pi mal Daumen starten Sie Ihre Gartenarbeiten, wenn der Boden nicht mehr an den Gartengeräten hängen bleibt. Nachdem Sie die letzten Laubreste und ersten Unkräuter entfernt sowie die Beete abgeräumt haben, belüften Sie den Boden. Ihre Aufgabe: Den Boden mit einer Grabgabel oder einem Kultivator auflockern. Dadurch bleibt das wertvolle Bodenleben in der obersten Erdschicht erhalten und Feuchtigkeit kann besser eindringen. Nun ist der Zeitpunkt da, Dünger in den Boden einzubringen.

Wie steht es um den Nährstoffgehalt? Machen Sie eine Bodenuntersuchung

Doch Vorsicht. Erstens ziehen Pflanzen verschiedene Nährstoffe aus dem Boden, und zweitens sind Gartenböden unterschiedlich bestellt. Sie sollten also wissen, wo Sie wie düngen müssen. Regelmäßige, im Abstand von mehreren Jahren durchgeführte Bodenuntersuchungen geben Aufschluss über den Phosphor- und Kalium-Anteil sowie den pH-Gehalt gärtnerisch genutzter Flächen.

Dafür entnehmen Sie verschiedene Bodenproben und schicken diese in eine landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt. Auch private Labore kommen in Frage. Kostenpunkt: rund 20 bis 30 Euro. Im Zuge dessen prüfen Sie den Bodengehalt mit einer Fingerprobe: Ist der Boden sandig und leicht oder lehmig und schwer? Sandige Böden versetzen Sie mit Mulch und Humus, lehmige Böden reichern Sie mit Sand an.

Vielfach genügt in Deutschlands Gärten Kompost zum Düngen

Die meisten Gemüse- und Zierbeete sind in ausreichendem Maß mit Phosphor und Kali versorgt. Dann genügt Kompost zum Düngen vollkommen. Humus regt nicht nur das Bodenleben an, sondern bietet eine breite Nährstoffpalette und stellt somit eine ideale Basisversorgung dar. Für die Dosierung gilt die Faustformel: pro Quadratmeter Boden drei bis vier Liter Kompost.

Verteilen Sie den Humus auf dem gelockerten Beet, optimaler Weise rund eine Woche vor der Pflanzung; abhängig von den einzelnen Kulturen geben Sie im Jahresverlauf erneut Kompost zu. Starkzehrer wie Kohl, Zucchini und Paprika benötigen zum Beispiel zwei bis drei zusätzliche Düngungen, da für diese Gemüse der Stickstoffgehalt im Kompost nicht ausreicht. Damit die Bodenorganismen die Nährstoffe schnell freisetzen, empfiehlt es sich, den Humus mit einem Kultivator flach in den Boden einzuarbeiten. Tipp: Sieben Sie die Kompostmasse vor dem Verteilen, so kommt ausschließlich zersetztes Material zur Verwendung.

Kompost ergänzen: Hornmehl und Hornspäne liefern Stickstoff

Bodenuntersuchungen zeigen immer wieder, dass zwar ein Überangebot an Kali und Phosphor besteht, jedoch ein Mangel an Stickstoff. Diesen führen Sie ganz einfach in Form von Hornprodukten zu: Hornmehl und Hornspäne enthalten bis zu 14 Prozent Stickstoff. Bodenlebewesen wandeln nach und nach die Nährstoffe in pflanzenverfügbares Material um. Während Sie Hornmehl im Frühjahr ausbringen, streuen Sie Hornspäne bereits im Herbst aus. Die Düngung mit Hornspänen ist vor allem dann bedeutsam, wenn Sie nährstoffarme Holzhäcksel oder Rindenmulche verwenden.

Und so geht’s: Verteilen Sie pro Quadratmeter 100 Gramm Hornmehl/-späne um die Pflanzen herum und arbeiten Sie dann den Dünger mit der Harke in den Boden ein. Übrigens: Obwohl geraspelte und gemahlene Hörner und Hufe von Schlachtrindern das Ausgangsmaterial für Späne und Mehl darstellen, zählt man diese zu den organischen Düngern.

Stinkt, aber wirkt: Biologisch düngen mit Kuhmist

Auch Kuhmist gilt als solcher. Wenn Sie auf dem Land wohnen oder einen Landwirt zum Bekannten und zudem eine unempfindliche Nase haben, dann ist einige Monate abgelagerter Kuhmist Ihre erste Wahl. Zwei Gründe sind dafür maßgeblich: Kuhmist besitzt einen ausgewogenen Nährstoffgehalt und verbessert die Bodenstruktur. Wenn Ihnen der Sinn eher nach geruchsfreien Bio-Düngern steht, dann sind ferner organische Volldünger aus natürlichen Rohstoffen eine Alternative. Sie sind wahlweise mit Mikroorganismen zur Bodenverbesserung erhältlich. Organische Volldünger zeichnet eine nachhaltige und langfristige Wirkung aus, da die Nährstoffe erst im Boden mineralisiert, das heißt pflanzenverfügbar gemacht werden.

Mineralischer Dünger eignet sich perfekt zur Startdüngung

Zur Förderung des Pflanzenwachstums können Sie neben organischem Dünger selbstverständlich auch mineralische Erzeugnisse verwenden. Diese werden auf der Basis chemischer Stoffe produziert und enthalten gewöhnlich Stickstoff, Kalium, Phosphor, Calcium, Magnesium, Eisen und Schwefel. Was mineralischen Dünger besonders auszeichnet: Im Gegensatz zu organischem Material hat er eine hohe Wirkgeschwindigkeit und eignet sich daher ideal zur Startdüngung oder bei drastischen Mangelerscheinungen. Synthetisch hergestellten Dünger können Sie sowohl als Feststoff- als auch Flüssigdünger erwerben. Erstere kommen eher in der Landwirtschaft, Letztere verstärkt im privaten Bereich zum Einsatz.

Hier finden Sie die perfekte Ausstattung für Ihren Garten

Die Mischung macht’s: Der richtige Dünger für Ihren Hausrasen

Doch nicht nur die Beete, auch Ihre Rasenflächen gilt es zu düngen, da sie durch das regelmäßige Mähen organische Substanz verlieren. Tatsächlich leiden die allermeisten Rasenflächen in heimischen Gärten unter einem Nährstoffmangel. Sie erkennen diesen am geringen Zuwachs und an der nachlassenden Grünfärbung. Generell wird dazu geraten, abhängig von der Witterung im beginnenden Frühjahr (März/April) und Sommer (Juni/Juli) jeweils stickstoffbetonte Rasenvolldünger zu verwenden, im Herbst (Oktober) jedoch eher eine kalibetonte Zusammensetzung:

  • Stickstoff: Fördert wie ein Motor das Graswachstum und unterstützt die Grünfärbung.
  • Phosphor: Energieträger, der vor allem dem Wurzelwachstum zugute kommt.
  • Kalium: Optimiert die Belastbarkeit der Gräser gegen Witterungseinflüsse.

Gute Rasenlangzeitdünger enthalten zwar alle Nährstoffe im richtigen Verhältnis, doch letztlich hängt die Düngungsmischung von der Nutzungsintensität des Rasens und vom Standort ab – ein hoher Verschleiß bedingt mehr Nährstoffe zum Auswachsen der Schäden, und Gräser auf schattigen Flächen brauchen mehr Schubkraft.

Unter pH-Wert 5,5 sollten Sie den Rasen kalken

Doch bevor Sie sich ans Werk machen, bestimmen Sie den pH-Wert der Rasenfläche. Ein handelsüblicher Teststreifen aus Lackmuspapier genügt. Bei pH-Werten bis 5,5 müssen Sie den Rasen zuallererst kalken. 150 Gramm Kalk pro Quadratmeter sind ausreichend. Vergessen Sie jedoch nicht, vor dem Kalken mit einem Rechen groben Filz zu entfernen. Auch die letzten Laubreste werden spätestens jetzt entsorgt.

Auf ein gutes Gelingen: 25-30 g Dünger pro Quadratmeter

Rund einen Monat später findet die Düngung statt. Unter Experten gilt die Forsythien-Blüte im Vorfrühling als idealer Zeitpunkt. Falls die Rasenhalme bereits 5 cm und mehr messen, erfolgt vor der Düngung der erste Schnitt. Schneiden Sie das Gras jedoch nicht zu kurz. Am besten stellen Sie das Schnittmesser etwas höher ein als gewöhnlich. Anschließend düngen Sie mit einem Kreisel- oder Schleuderstreuer je Quadratmeter 25 bis 30 Gramm Düngemittel. Die weit verbreiteten Kastenstreuer sind weniger geeignet, da bei diesen die Gefahr besteht, einzelne Stellen auszulassen oder doppelt zu düngen. Etwa 14 Tage später hat der Dünger die Gräser so gestärkt, dass Sie Ihren Rasen vertikutieren können.

Achtung: Nur die verfilzte Rasenschicht aufreißen und nicht mit den Messern in den Boden eindringen. Dann gut rechen und zuletzt zur Bodendurchlüftung Sand ausbringen.

Pilze im heimischen Rasen sind ein echtes Ärgernis

Oft kommen sie über Nacht und schießen dann sprichwörtlich aus dem Boden: Pilze. Ob schwarz, weiß oder gelblich-braun, einzeln oder in Gruppen, im gerade noch sattgrünen Rasen wachsen sie plötzlich überall. Gerne ordnen sie sich kreisförmig oder in Bögen an. Überwiegend handelt es sich um Bovisten und Hutpilze wie den Feldegerling oder Wiesenchampignon.

So weit, so gut – nur leider sind Pilze auf dem heimischen Rasen selten willkommen. Aus optischen Gründen, versteht sich, denn für die Rasengräser stellen Pilze keine Gefahr da. Was also tun bei Pilzbefall? Der Einsatz chemischer Mittel verbietet sich von selbst. Und die neuen Mitbewohner einfach abzumähen, ist auch keine gute Idee, denn so sorgen Sie nur für eine unkontrollierte Vermehrung der ungeliebten Gäste. Wenn Sie Pilze im Rasen loswerden möchten, dann gibt es nur eine Lösung: Ruhe bewahren und vorsorgen!

Pilze lieben ein feuchtes und schattiges Klima

Pilze sind zwar kleinwüchsig, aber das Gesamtbild Ihres Rasens stören sie doch. Vor allem, wenn Sie einen gut gepflegten Rasen nach englischem Vorbild Ihr Eigen nennen. Moment mal – Pflege?! Nicht selten gründet das Pilzwachstum auf einem falsch verstandenen Pflegeverständnis. Mit anderen Worten: Sie selbst könnten die Ursache für den Pilzbefall sein.

Bekanntlich sind Pilze ausgesprochen feuchtigkeitsliebend. Sollten Sie also Pilze im Rasen vorfinden, dann können Sie davon ausgehen, dass der Rasen zu feucht ist. Womöglich hat sich durch zu starkes Gießen Staunässe gebildet. Ist diese Möglichkeit auszuschließen, kann die Witterung Schuld sein. Insbesondere im Sommer, wenn ein anhaltend feuchtwarmes Klima herrscht, bestehen ideale Wachstumsbedingungen für Pilze. In beiden Fällen sollten Sie die Gießintervalle reduzieren.

In Rollrasen treten Pilze besonders häufig auf

Vor allem, wenn Sie Ihren Garten mit Rollrasen ausgestattet haben. Frisch verlegte Rollrasenbahnen sind für Pilzbefall höchst anfällig. Dafür kommen drei Gründe in Frage. Grund eins: Es wird zu viel gewässert. Als Gegenmaßnahme gießen Sie seltener, benutzen dafür aber mehr Wasser. Alternativ bestehen die beiden Möglichkeiten, dass sich die Rasenwurzeln entweder noch nicht vollständig ausbilden konnten oder der Untergrund, auf dem der Rollrasen gezüchtet wurde, Holzbestandteile enthält. Zersetzen sich diese, entstehen an der Oberfläche Fruchtkörper.

Wie Sie Ihren Rasen vor Pilzbefall schützen

Die frisch geschlüpften Fruchtkörper einfach abzumähen, wäre unklug. Sobald Sie Pilzen mit dem Rasenmäher ans Hütchen rücken, geschieht Folgendes: Durch das Häckseln des Mähers werden die sich an den Unterseiten der Pilzköpfe befindlichen Sporen auf dem ganzen Rasen verteilt, wo sie sich in Windeseile vermehren. Aus diesem Grund schneiden Sie vor dem Mähen die Fruchtkörper auf dem Rasen vorsichtig ab und stechen dann die befallenen Rasenstellen großräumig aus.

Pilze und befallene Rasenstellen ausstechen, nicht abmähen

Hört sich übertrieben an? Bedenken Sie: Der eigentliche Pilz, das Myzel, ist ein dichtes Wurzelgeflecht im Boden. Beim sichtbaren Teil an der Erdoberfläche handelt es sich lediglich um den Fruchtkörper, welcher der Vermehrung via Sporenverbreitung dient. Um dem Pilz mit absoluter Sicherheit Herr zu werden, müssen Sie das weitläufige Myzel ebenfalls entfernen. Dieses kann problemlos 30 Zentimeter in die Tiefe reichen.

Im Anschluss entsorgen Sie das Schnittgut mitsamt den Rasenstellen im Restmüll. Werfen Sie Ihren Aushub keinesfalls auf den Kompost, da sich dort die Pilzsporen verbreiten werden. Denken Sie auch daran, Ihre Hände nach der Arbeit gut zu waschen. Und so geht’s weiter: Verkürzen Sie die Mähintervalle und harken Sie den Rasen regelmäßig mit einem Fächerrechen ab.

Das Pilzwachstum von Grund auf verhindern

Schöner wäre es allerdings, wenn die lästigen Pilze gar nicht erst entstehen würden. Oft treten Pilze an Stellen auf, an denen einst ein Busch oder Baum stand. Pilze zersetzen tote Materie. Es könnte daher sein, dass unter dem Rasenboden Wurzelreste verrotten. Ein Aspekt, der insbesondere vor der Rasenaussaat bedacht werden sollte. Nicht ohne Grund wird dazu geraten, den Boden vorher gut umzugraben und Pflanzenreste zu entfernen. Aber auch sich im Boden verbergendes Totholz kann das Pilzwachstum anregen. Sammeln Sie dieses im Herbst ein.

Den Rasen vertikutieren und Staunässe beseitigen

Wie betont, schätzen Pilze feuchte Böden. Staunässe beseitigen Sie, indem Sie Ihren Rasen belüften, dann kann Feuchtigkeit schneller versickern. In stark verdichtete Böden stoßen Sie mit einer Grabgabel Löcher, die Sie anschließend mit Sand auffüllen. Sollten dort Pilzgeflechte vorhanden sein, werden diese mit der Grabgabel zuverlässig zerstört. Abgesehen davon wird das Erdreich lockerer und wasserdurchlässiger. Ein Umstand, der sich ungünstig auf das Pilzwachstum auswirkt. Sollte der Rasen mit Filz oder Moos besiedelt sein, so vertikutieren Sie dieses rücksichtlos. Moose und Rasenfilz speichern Flüssigkeit und stellen eine ausgezeichnete Nahrungsquelle für Pilze dar. Achten Sie konsequent darauf, nach dem Mähen Schnittgut und im Herbst abgefallene Blätter zu entsorgen, denn beides bildet für Pilze eine feucht-warme und damit optimale Umgebung.

Düngen! In nährstoffreichen Grünflächen sind Pilze chancenlos

Ein weiterer Grund für die Pilzbesiedelung kann sich in der Nährstoffbeschaffenheit des Bodens verbergen. Vielleicht fehlen Ihrem Rasen Nährstoffe? Behandeln Sie diesen mit einem Langzeitdünger, der neben Stickstoff auch Kalium und Phosphor enthält: Stickstoff kurbelt das Wachstum an, Kalium beschert mehr Widerstandskraft und Phosphor stärkt die Wurzeln. Ergänzend empfiehlt es sich, Bodenaktivatoren auszustreuen. Die darin enthaltenen Mineralien und Algen haben die Fähigkeit, auf natürliche Weise das Pilzwachstum zu unterdrücken und Bodenleben anzuregen. So vitalisieren Sie nachhaltig die Rasengräser, die Grünfläche wird insgesamt robuster. Wenn Sie nun noch von Zeit zu Zeit den Rasen vertikutieren, sollten Pilze kein Thema mehr sein.

Hexenringe werden von Pilzen verursacht

Das Gesagte gilt auch für die Bekämpfung von Hexenringen. Der Hexenring ist eine hartnäckige Rasenkrankheit, bei der sich von dunklen Gräsern gesäumte Fruchtkörper kreisförmig anordnen. Hexenringe werden immer größer, denn jährlich nimmt ihr Durchmesser zu – analog zum Verbrauch ihrer Nahrungsgrundlage wachsen die Pilze vom Zentrum nach außen.

In Südamerika hat man Hunderte Jahre alte Hexenringe mit mehreren Kilometern Durchmesser gefunden. Die Grashalme gedeihen im Übrigen so prächtig, weil sie von den Pilzen abgesonderte Ammonium-Verbindungen als Stickstoffquelle nutzen. Man zählt etwa 50 verschiedene Pilze, die das Schadbild Hexenring erzeugen können, zum Beispiel den Wiesenchampignon, Nelkenschwindling und Knollenblätterpilz.

Er wächst, und wächst, und wächst …

Einem Hexenring in Ihrem Garten begegnen Sie, indem Sie den Rasenboden ausreichend mit Nährstoffen versorgen und so die Widerstandsfähigkeit der Rasengräser verbessern. Der Boden muss vor allem über genügend Kalium verfügen. Weiterhin achten Sie konsequent darauf, Rasenfilz zu vermeiden und Mährückstände vollständig zu entfernen, damit eine intakte Bodenbelüftung gewährleistet ist. Vor allem der Rasenfilzentfernung schenken Sie höchste Aufmerksamkeit, um dem Pilz die Nahrungsgrundlage zu entziehen. Sichtbare Fruchtkörper stechen Sie vorsichtig aus. Mit einer Grabgabel lockern Sie den Boden auf und zerstoßen dabei das Myzel. Sollten Sie auf diesem Weg langfristig keinen Erfolg haben, kommen Sie nicht darum herum, den Boden auszutauschen.

Terrassendielen aus Holz sorgen für natürliche Gemütlichkeit im "zweiten Wohnzimmer"